Es ist mal wieder soweit. Die Oscars stehen vor der Tür und damit ist ein guter Zeitpunkt gekommen, um das letzte Filmjahr Revue passieren zu lassen. 2015 gab es viele große Actionfilme, erfolgreiche Sequels und nette Indie-Filme.
Doch mein Favorit 2015 ist definitiv Mad Max.
Ein waghalsiger Film, der einem das Gefühl vermittelt, mit einem Fuß in der Zukunft zu stehen.
Doch was ist, wenn ich euch sage, dass die Idee gar nicht so neu ist? Wenn ich sage, dass George Miller sich mit Mad Max auf ein uraltes Rezept gestützt hat?
Eine rasante Verfolgungsjagd, atemberaubende Stunts, der präzise Einsatz von Spezialeffekten, ein schweigsamer Hauptcharakter und eine mutige Partnerin.
Das alles hat einer der berühmtesten Filmikonen bereits vor einer Ewigkeit verwirklicht. 1926 um genau zu sein. Die Rede ist natürlich von Buster Keaton und seinem Film The General. Ihr glaubt mir nicht?
Na dann Vergleichen wir mal.
In The General spielt Buster Keaton einen (unabsichtlichen) Kriegsverweigerer, der durch Zufall im Alleingang eine Gruppe Saboteure mit einer Lokomotive verfolgt.
Wenn auch mit etwas mehr Absicht, ist Max ebenfalls Außenseiter eines Kriegssystems und wird trotzdem per Zufall in eine Verfolgungsjagd, diesmal mit Autos, verwickelt.
The General spielt sich von nun an fast ausschließlich in Bewegung ab. Was Keaton mehr als einmal in gefährliche Situationen auf der Lokomotive bringt. Seine Stunts – alle selbstgemacht.
Bekanntlich ist auch Mad Max ein Verfolgungs-Road-Movie, in dem Tom Hardy ebenfalls mehrmals auf einem Gefährt in Gefahr gebracht wird. Und auch Mad Max wird zurecht für seine geniale Stuntarbeit gefeiert.
Als Keaton seine große Liebe aus den Händen der Saboteure befreien kann, bilden die beiden ein ungleiches, aber trotzdem funktionierendes Team an der Lokomotive. Und auch Hardy und Theron stehen sich das ein oder andere Mal im Weg, schaffen es aber trotzdem, immer wieder gemeinsam einen Plan zu machen.
Mit seiner Liebe an Board macht sich Keaton in The General schon bald auf den Rückweg. Doch nun wird er von den Saboteuren verfolgt. Der Spieß dreht sich um, und die Verfolgungsjagd geht in die entgegengesetzte Richtung weiter.
Muss ich noch mehr sagen? Die Mad Max Truppe stellt fest, dass sie in eine Sackgasse gefahren ist und tritt den Rückweg an, was eine rasante Verfolgungsjagd in entgegengesetzte Richtung zur Folge hat.
Ich könnte hier nun noch eine ganze Weile weiterschreiben, aber bekanntlich sagt ein Bild mehr als tausend Worte, also habe ich mal ein paar Vergleiche herausgesucht:
Ja und auch hier könnte ich ewig weiter machen. Aber genau das ist für mich der Grund, warum Mad Max einer der besten Filme der letzten Jahre ist. George Miller hat von den ganz Großen abgeschaut. Bewährtes behalten und Neues hinzugefügt. Entstanden ist ein Film, der die Vergangenheit ehrt, die Gegenwart fordert und die Zukunft erreicht. Mein absoluter Favorit!
1 Comment
Isabel
24. Januar 2016 at 18:39Wie freaky!! :D Besonders die Bildvergleiche sind der Hammer..!