Hier ein paar Buchempfehlungen von Büchern, die ich in Italien gelesen hab:
Big Magic – Elizabeth Gilbert
Ach, Miss Gilbert. Sie haben sich in den letzten Jahren heimlich in meine persönliche Top Autoren Liga gespielt. Ich habe „Eat Pray Love“ in einer sehr emotionalen Umbruchphase gelesen. Es kam genau zum richtigen Zeitpunkt und war wie Balsam für meine Seele. Gilberts zweites autobiographisches Buch „Commited“ fand ich sehr spannend und lehrreich. Und mit „Signature of all Things“ hatte ich das erste mal einen richtigen Roman von ihr gelesen.
„Big Magic“ ist erneut ein autobiographisches Buch. Oder eigentlich mehr ein langes Mantra. Eine Predigt über das kreative Leben. Gilbert erläutert ihre Vorstellung über Ideen und die Rolle des Künstlers bei derer Verwirklichung. Sie hat schon zwei TED Talks über dieses Thema gehalten, die mir beide sehr gefallen haben. Ich mag ihre lockere Schreibweise, ihr Talent, dem Leser das Gefühl zu geben, ganz persönlich mit ihm zu reden. Ich mag, wie sie sich selbst nicht zu ernst nimmt und gleichzeitig schon drei Bücher über sich selbst geschrieben hat. „Big Magic“ hat mich sehr inspiriert. Und ich würde es jedem empfehlen, der im Flow ist, der in den Flow kommen möchte oder der noch gar nicht weiß, was Flow für ihn bedeutet. Kreatives Leben geht über Kunst hinaus.
Unorthodox
Ein autobiographischer Roman einer chassidischen Jüdin die in den Neunzigern in New York, Williamsburg in einer streng gläubigen Gemeinde aufgewachsen ist. Ich liebe ausführliche Beschreibungen von Umgebungen, Essen, Klamotten in Büchern. Und das hat dieser Roman zuhauf. Gleichzeitig reizt mich natürlich der autobiographische Anteil. Allein, dass man dieses Buch in den Händen hält, verrät den Ausgang ihrer Geschichte. Doch wie ist sie von A nach B gekommen? Von einem streng behüteten Leben, welches von Männern und der Religion dominiert war – erst eine Woche vor ihre Zwangshochzeit hat sie das erste Gespräch über Aufklärung bekommen –, zu der Freiheit ein Buch über genau dieses Leben schreiben zu können. Eine junge Rebellin, deren Naivität oft unglaublich scheint. „Unorthodox“ erzählt von der Emanzipation einer jungen Frau und gibt gleichzeitig Einblick in eine sonst streng abgeschirmte Gemeinde.
The Tao of Wu – RZA
Für diejenigen, die noch nie etwas von RZA gehört haben (so wie ich vor diesem Buch): er ist ein Amerikanischer Rapper, der ’69 als Robert Diggs in New York geboren wurde. Er ist einer der Mitbegründer des Wu-Tang Clans. Ähnlich wie „Big Magic“ ist „The Tao of Wu“ ein Mix aus einem Ratgeber und einer Autobiographie. Man erfährt viel über sein Aufwachsen im Ghetto, über Ausgrenzung und junge Kriminalität. Der Kampf ums Überleben zwischen Waffen – und Drogenkriegen. Gleichzeitig ist RZA ein extrem spiritueller Mensch, der schon als Kind die Lehren des Islams verinnerlicht hat. Er macht Kung-Fu, meditiert und spielt Schach. Er redet viel über die Mathematik des Lebens und wie er innerhalb von fünf Jahren den Wu-Tang Clan und seine Mitglieder zu weltweitem Erfolg und Anerkennung gebracht hat.
Das Buch ist für jeden, der entweder Fan von RZA oder des Wu-Tang Clans ist, da man viele Insider Stories und Eindrücke bekommt. Aber auch für jeden, der sich selbst mit Spiritualität auseinander setzen möchte. Ich würde niemals alles unterschreiben, was RZA schreibt, aber wo macht man das schon? Denn es gibt viele Widersprüche in seinem Leben. Wie z.B sein Umgang mit Frauen und Drogen. An mir hat am meisten genagt, wie sehr er sich als erleuchtet darstellt. Dieses Selbstbewusstsein gehört zwar in der Hip-Hop Szene zum A und O des Überlebens, aber ist meiner Meinung nach schwierig auf Selbstreflexion und Spiritualität zu übertragen. Es hat mich dennoch nicht abgehalten, das Buch zu genießen. „Because I’m always down for some Philosophy“ (RZA)
Danke an Isa, Papa und Lukas für die tollen Geschenke!
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