Roots

Clinch

12. Januar 2016

Ich habe letztes Jahr mit ein paar Freunden einen Kurzfilm gedreht. Wir sind alle mit der Schule fertig, sind alle filmbegeistert und ich persönlich mag leere Versprechungen nicht. Also wenn wir sagen, wir drehen einen Kurzfilm …,dann drehen wir auch einen.

Aber … ich hab keine Ahnung in welche Kategorie ich diesen Eintrag stecken soll.

Die Vorbereitungszeit war Radio.

Ideen austauschen, sich Medien aneignen, philosophieren, abschweifen und zurück zum Thema finden. Johann, Lukas und ich konnten über nichts anderes mehr reden. Ideen Ping-Pong, sich die ganze Zeit gegenseitig unterbrechen müssen, ein Twist nach dem anderen einbauen bis wir selber nicht mehr durchgeblickt haben und Abspecken mussten. In der Zeit haben wir wenig auf können-wir-das-überhaupt, haben-wir-die-Mittel-dazu oder geht-das? geachtet. Das wir die Technik, das heißt Kamera, Color Grading, Licht (DANKE VICTOR!) an andere abgeben, ist in diesem Zuge entstanden. Und da haben wir riesiges Glück in einer Theatergruppe, beziehungsweise Familie zu sein, in der man Talent und Motivation nicht lange suchen muss. Irgendwann waren wir soweit, das Grundgerüst in Form von Storyboards (DANKE ISA!) und einem dreiseitigen Drehbuch aufzuschreiben. Und dann hat das ganze erstmal ein bisschen gebacken. Es ist gereift, würde ich sagen. Eine Riesenmotivation für uns, das auch Durchzuziehen, war unser Freundeskreis, die alle totalen Bock hatten, mitzumachen, mitzuhelfen, mitzukämpfen…

Der tatsächliche Dreh war ein totaler Rausch.

Sowohl innerlich als auch äußerlich. Zwei Tage in einer verlassenen Trattoria / Club in Potsdam (DANKE MARCEL!).  Der Dreh hat echt Spaß gemacht. Schaut euch den Film an und ihr werdet wissen, was ich meine. Das sind solche Momente, in denen einem einfach das Herz aufgeht und man fast schon heulen könnte wie cool seine Freunde sind und man einfach glücklich ist, in diesem Moment an diesem Ort zu sein. Es war total krass, unsere Hirngespinste in echt und greifbar zu sehen. DANKE LENNY! der der Kameramann und Zusammenhalter an dem Tag war. DANKE MATT! für den Transport, die Connections und das „ihr schafft das!“.

In der Nachbearbeitungszeit kam alles zur Ruhe.

Der Schnitt, die Musik … ich erinnere mich wie Lukas ganz spartanisch in Italien im Zimmer saß und geschnitten hat. Sie war durchzogen von Komm-wir-lassen-den-Scheiß über das-ist-ein-Meisterwerk hinzu wir-haben-absolut-verkackt-das-ist-Zeit-und-Energieverschwendung, bis zu unseren grandiosen Darstellern, die uns erneut in den Arsch getreten haben BRINGT DAS DING ZUENDE! WIR WOLLEN UNS SEHEN! Ist ja auch verständlich. Also ran an den Speck, alles umschneiden, Nachtschichten im Studio schieben (an dieser Stelle möchte ich einräumen, dass ich weder am Schnitt noch an der Musik technisch beteiligt war. DANKE LUKI!). Und welch ein Glück, dass wir Karl kennen. Ein Typ, der durch seine magischen Hände und sein geübtes Auge aus jedem Shot das letzte rausholt und allem eine Farbe, Look, eine super Frisur gibt. (DANKE KARL!) Dann kam Lukas Horn dazu. Ich meine wir brauchen ein Logo (Lords of Dogtown?… Anybody?) und was für eins! Und der Abspann erst. Ein Augenschmaus! (DANKE LUKAS!)

Jetzt wo der Film draussen ist, bleibt ein total royales Gefühl.

Wir haben es geschafft. Der Dreck ist weggewaschen und die Lorbeeren reifen. Es Leuten zu zeigen, ist das gruseligste Überhaupt! Bei Clinch dachte ich zum ersten Mal : „Wenn es Leuten nicht gefällt, dann hassen sie mich, dann bin ich ein Nichts, dann war soviel Energie umsonst.“ Und solche Gedanken sind einfach gruselig. Aber gleichzeitig auch: „Man ey, selbst wenn man den Film in die Tonne kloppen kann, es war ne Hammer Erfahrung, wir haben so viel gelernt!“ Und es tut sooo gut, Clinch endlich ins Universum zu schicken, loszulassen, wachsen zu sehen.

Alles in allem, etwas selber zu kreieren, sein Schweiß und Blut reinzustecken, einfach dem Bauchgefühl nachgehen … das ist doch total Back to the Roots oder?!

  • Reply
    Katrin
    12. Januar 2016 at 22:03

    Oh, yeah, alle Kategorien in einem Beitrag!

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