Meine Lieblingsart zu Kochen ist…gar nicht zu kochen. Sondern zu backen. Irgendwas an der Idee, etwas in den Ofen zu schieben und während man „kocht“, Zeit für etwas anderes zu haben, begeistert mich. Und der Klassiker unter leckeren und einfachen Dingen, die man in den Backofen schieben kann ist..natürlich. Pizza.
Ich liebe Pizza. Und am meisten liebe ich selbstgemachte Pizza. Weil jeder seine eigene Art hat, sie zu machen. Manche mögen den Teig weich und fluffig, andere knusprig, die eine mag ihre Pizza am liebsten einfach, die andere belegt sie mit allem, was ihr in die Finger kommt. Eigentlich ist eine Pizza wie ein leere Leinwand, die jeden zu einem anderen essbaren Kunstwerk inspiriert.
Außerdem ist sie einfach zuzubereiten, dass heißt man kann nebenbei Musik hören, ein Glas Wein trinken, tanzen und sich unterhalten. Und sobald sie bäckt, hat man diese Special Zeit, eine halbe Stunde mit der man anfangen kann, was man will. Und aus irgendeinem Grund, fühlt sich diese halbe Stunde für mich wie absolute Freiheit an. Eine Nicht-Zeit, ein geheimer Moment, eine Zeitentdeckung. Ein Zwischenmoment.
Gerade wenn man sich abends zum Kochen trifft, finde ich es schön, wenn es viel Raum zum Zusammensitzen und sich Austauschen gibt.
Mein superschneller Pizzateig geht so:
250 g Mehl (ich nehme meisten Dinkelvollkorn, was super funktioniert)
1 halben Würfel Frischhefe
137 ml lauwarmes Wasser (ich weiß seltsame Zahl, dabei kann man sich auch gut auf sein Gefühl verlassen, ist der Teig zu feucht, noch etwas Mehl, ist er zu trocken, einen Schluck Wasser)
1 Prise Salz
2 Esslöffel Olivenöl (oder ein großzügiger Schluck, wenn kein Löffel zur Hand ist, die Finger klebrig sind oder du deiner Intuition vertraust)
Das Mehl in eine große Schüssel häufen und in der Mitte eine kleine Kuhle machen. Die Hefe hinein bröseln. Die Prise Salz hinzugeben und dann langsam ein bisschen Wasser auf die Hefe gießen und sie mit einer Gabel verrühren, bis eine schaumige Paste entsteht. Dann vom Rand der Kuhle ein bisschen mehr Mehl einrühren und so nach und nach einen klebrigen Teig machen. Jetzt gebe ich meist das Olivenöl dazu. Wenn du den Eindruck hast, dass der Teig zu feucht zum Kneten ist, gib einfach noch ein bisschen Mehl dazu. Solange, bis du mit den Händen eine weiche Kugel formen kannst. Die knetest du jetzt ungefähr acht Minuten, während du, je nach Bedarf, ein bisschen Mehl oder Wasser hinzugeben kannst. Der Teig wird luftig, elastisch. Wenn du rund 8 Minuten leidenschaftlich geknetet hast, kannst du den Teig ausrollen.
Aus der oben genannten Menge kannst du ein Blech Pizza machen, oder auch zwei superknusprige runde Pizzen, oder natürlich ganz viele kleine. Whatever you like. Wir machen meist zwei annähernd runde (insgeheim damit jeder seine eigene Pizza hat).
Lukas macht die Tomatensoße. Sein Rezept geht so:
250 ml passierte Tomaten
2 Zehen Knoblauch
Olivenöl
Wein oder Balsamico-Essig
Kräuter
Knoblauch schälen und schneiden. Das Olivenöl in einem Topf erhitzen und den Knoblauch anbraten. Tomaten dazu. Mit Salz würzen und mit einem Schuss Wein oder Balsamico-Essig abschmecken. Wer mag kann natürlich auch noch Kräuter hinzufügen. Die Soße auf den ausgerollten Teig gießen und gut verteilen. Lukas mag keinen trockenen Rand, deswegen zieht bei uns die Soße dicht ans Ufer. Weil wir so gut wie immer vegan essen, kommt auf unsere Pizza meist kein Käse. Ich liebe Paprika Pizza, weil sie lecker süß und frisch ist. Dazu belege ich die Pizza dicht mit mitteldünn geschnittenen Paprikastreifen.
Lukas steht auf Gemüsepizza, dazu bereitet er Gemüse seiner Wahl, zum Beispiel Aubergine, Brokkoli und Pilze vor und belegt seine Pizza damit. Auch wenn es sich im ersten Moment seltsam anhört; Brokkoli auf Pizza schmeckt fantastisch! Gerade wenn man ihn roh drauf legt, behält er beim Backen seinen Biss und wird trotzdem gar.
Dann kommt das Ganze in den Ofen (bei 220 bis 250 Grad) und man hat Zeit, eine Filmauswahl zu treffen, sich zu unterhalten und/oder eine Runde Rainbow-Shithead zu spielen. Bei uns bleibt die Pizza solange im Ofen, bis der Teig knusprig und das Gemüse gar ist. Ungefähr eine halbe Stunde oder…acht Runden Shithead. Und dann…wird gegessen!
Was ist dein Go-To-Freiheits-Gericht?
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