Wie versprochen, kommt heute der zweite Beitrag zum Thema Bullet Journal nämlich Handlettering. Wobei, eigentlich ist das ein ganz eigenes Thema. Und dazu noch ein großes Thema und zurzeit sehr angesagt.
Handlettering
Schrift(arten) waren schon immer etwas, das mich fasziniert hat. Und Handschrift eher etwas, mit dem ich gerungen habe. Note 3 in der Schule. „Schönschreiben“ fand ich schwierig, besonders, wenn man einen interessanten Text schreibt, da zumindest meine Gedanken immer schneller als meine Hand waren. Ah, wie genial ist der Computer für das schnelle Denken/Schreiben. Handlettering heißt dann wohl eher zur Ruhe zu kommen. Es ist wie Zeichnen, wobei der handwerkliche Anteil sehr hoch ist und sehr viel Übung nötig ist, bis man seine eigene Handlettering-Handschrift entwickelt hat.
Learning by doing
Am Anfang habe ich mich eher unstrukturiert mit Handlettering beschäftigt und mir schließlich einen kleinen Kick gegeben, indem ich an einem Letteringkurs teilgenommen habe.
Gut, wenn man einen Letteringexperten in der Red Bug Community hat!
Lukas hat den Kurs zusammen mit Lisa organisiert. Es war gut, sich in der Gruppe mal die Zeit zu nehmen, alle Buchstaben einzeln sauber aufzuzeichnen. Das war dann sofort wieder wie Schönschreiben in der Schule – nur sehr viel netter. Als ich Lisa fragte, wo und wie sie sich das alles beigebracht hat, war die Antwort: You Tube Videos. Jep. Immer noch die schellste und coolste Art, heute etwas zu lernen. Trotzdem habe ich nicht nur die nette Atmosphäre, sondern auch noch sehr viel mehr aus dem analogen Kurs mitgenommen.
Papier
Ah, die Autorin kehrt zu ihren Wurzeln zurück: Papier und Stift. Genial. Papier – eigentlich geht alles – doch ich habe schnell gemerkt, dass nicht zu glattes Kopier- oder Umweltpapier mit mittlerer Saugkraft für mich am besten geeignet ist.
Auf jeden Fall zum trainieren, also am Anfang. Später geht man von selber freestyle. Packpapier ist toll, weil der Kontrast der sauberen Buchstaben auf dem rauen Papier sehr schön aussieht. Karton ist auch gut, wenn er nicht zu grobkörnig ist.
Für das pure Buchstabenmalen ist es gut, liniertes Papier zu verwenden. Nicht nur auf der Seite von Tombrush kann man sich auch Lernsheets herunterladen und ausdrucken und schon vorgemalte Buchstaben nachzeichnen, was zum einen eine gute Hilfe ist, zum anderen wunderbar entspannt.
Stifte
Ich schreibe/male die Buchstaben beim Handlettering am liebsten mit einem Brush-Pen, also einem Stift, der wie ein kleiner Pinsel funktioniert. Ich benutze am liebsten zwei Stiftsorten. Einmal sind es die TomBow-Brush-Stifte. Gerne in verschiedenen Farben mit zwei verschiedenen Spitzen (dünn oder dicker). Von edding gibt es einen ähnlichen Brushpen (edding 1340 brushpen), der ist halb so teuer, den ich auch gerne benutze. Und dann die Pigma Micron Grafik-Stifte aus Japan. Die haben eine (unterschiedlich) feste breite Spitze, mit der man sehr dünn oder breit zeichnen kann. Sie sind exakter, aber eher für Fortgeschrittene.
Grundregeln
Beachtet man ein paar Grundregeln, dann kann man eigentlich sofort loslegen: Beim Schreiben gibt es zwei Richtungen: Nach oben und nach unten. Bewegt man den Stift nach oben, dann nimmt man den Druck raus, die Linie wird und sollte dünn sein. Bewegt man den Stift nach unten, verstärkt man den Druck und erzeugt so eine dickere Linie. Handlettering besteht aus dem Wechselspiel von dünnen und dicken Linien. Wann man nach oben und unten zeichnet, ergibt sich eigentlich ganz logisch, aber seltsamerweise habe ich ständig nachgefragt. So kommen dann solche Anleitungen zustande …
Linien müssen nicht immer nur Sinn ergeben, sie können auch reine Dekoration sein. Okay, auch dann haben sie eine Funktion, sie umspielen Worte, drücken Emotionen aus und sollten – auch eine Regel – immer zur Bedeutung und dem Ausruck des Wortes passen.
Hier mal meine allerersten Versuche mit der dünnen Seite des Tombrush-Stifts.
Besonders viel Spaß macht es, wenn man anfängt, seine eigenen Schreibvorlieben zu entdecken. Sind es eher die geschwungenen Linien oder ist man am Ende eher der Typ, der in Blockschrift schreibt? Und wie ist es mit Farbe und Schatten, dem Kombinieren von Schriftarten und Größen? Da geht der Spaß erst richtig los. Am Ende, das sehe ich schon, werde ich auf die Wand überwechseln – aber das wird ein anderer Beitrag ;)
Jetzt fasse ich erste einmal Mut – tatsächlich – wirklich – echt – in mein wunderschönes Bullet Journal hinzuschreiben …
4 Comments
Sabrina
21. Januar 2017 at 1:08Ich liebe Handlettering, nutze auch die Edding BrushPen’s mag mir nun aber die Tombow mal leisten, gerade für den BuJo :D
Katrin
21. Januar 2017 at 13:14Hi Sabrina,
der Tombow hat immerhin zwei Spitzen, da ist der Preis irgendwie gerechtfertigt ;)
Liss
24. Januar 2017 at 19:01Hey Katrin,
ich sehe sowas immer öfter und finde das richtig schön. Aber ich glaube ich hätte da keine Geduld für. :D Ich hätte gedacht solche Pinsel wären viel teurer, aber der Preis ist ja absolut okay. :)
Ganz liebe Grüße!
Liss
Katrin
25. Januar 2017 at 1:15Hi Liss,
Geduld – auch nicht unbedingt meine Stärke, aber es ist so wie Mandelas malen. Entspannend :)